Helfen statt Haben - Geschichtliches



Sommer 78

Die SMV der Berufsschule AÖ propagiert das Schuljahresmotto „Helfen statt Haben“

Sept. 78

Übernahme der Patenschaft für das Berufsbildungszentrum Monterrey bei Huaraz. Leitung Padre Carlo.

Jan. 79

Baubeginn nach erster Geldüberweisung 1640,- DM (!)

1979-1980

Emsiges Geldsammeln: Wir schaffen es, gerade so viel Geld zu überweisen, dass Baumaterial und Arbeiter gezahlt werden können. Die Peruaner sind begeistert: so gut haben sie noch nie verdient. 3 $ pro Tag und eine warme Mahlzeit!

Aug. 81

Feierliche Einweihung des Berufsbildungszentrums in Peru im Beisein von 45 Schülern und Lehrern aus Altötting. In der dortigen Schreinerei wird die Idee eines Kindergartens geboren.

Aug. 82

Einweihung des Kindergartens „Unserer lieben Frau von Altötting“ in Monterrey, Peru

Aug. 83

4 Schüler aus Altötting gründen das 1. Slumprojekt in Lima „Buen Consejo“. Kindergarten und Frauenfortbildung. Leitung Padre Pedro.

1984

Die Übernahme von Patenschaften für Kindergartenplätze ermöglicht Ausweitung der Hilfe.

Juli 85

Schreinerei in Pomabamba nimmt ihren Lehrbetrieb auf – Leitung Padre Inca. Ausgemustertes Werkzeug aus Altötting erleichtert den Start.

1986

Kindergärten in Pomabamba und Conopa werden von Padre Inca eingeweiht. In Conopa werden täglich 400 Kinder gespeist.

1987

2. Slumprojekt in Lima: Grundschule und Kindergarten: „Sagrada Familia“ – Leitung Padre Inca.
Wir verkaufen die begehrten peruanischen Alpaka-Wollwaren erstmalig auch auf dem Christkindlmarkt in Altötting.

1988

Baubeginn des Sozialzentrums in Chimbote – Projektleiter: Padre David Ortega.

1989

Kindergarten, Bäckerei und Sanitätsstation in Chimbote nehmen ihren Betrieb auf. Projektleiter: Padre David. In letzter Minute stoppen wir den Versand einer Röntgenanlage, weil uns eine Ärztin überzeugend versichert, daß ohne Entwicklungslabor die Anlage praktisch wertlos ist.

1990

1. Solarkocher „made in Peru“ geht in Nuevo Lurin in Betrieb. Panne vor versammelter Prominenz: Orlando hatte zur Demonstration einen glänzenden Aluminiumtopf verwendet.

1991

Speiseeinrichtung für Alte und Kranke in Cerro San Cosme in Lima nimmt Betrieb auf.

1992

Wir erwerben eigenes Gebäude für Solarkocherproduktion in Los Olivos. Die Werkstatteinrichtung geht durch Diebstahl verloren und muß neu beschafft werden. Alcides und Frederico werden als Werkstattpersonal fest angestellt und wohnen im von uns finanzierten Obergeschoß.

1993

Anlässlich unseres Besuches können wir ein günstiges Grundstück mit Abbruchgebäude für die Straßenkinder erwerben.
Wir besuchen die Q´eros, einen Inkastamm, der vor den Spaniern vor 500 Jahren in die Hochanden geflohen und dort unentdeckt geblieben war.

Jan. 94

Aus den Abbruchmaterialien des mit einer Mauer umgebenen Grundstücks ist in La Victoria ein einfaches Haus für elternlose Straßenkinder entstanden. 100 Kinder haben damit eine primitive Zufluchtsstätte.

Juli 94

Durch die Hilfe unserer Spender können wir am Rande von Cuzco den Q´eros ein Haus mit großem Grundstück als Refugium übereignen. Preis 6000 Dollar.
Ein Fernseh-Interview von Pater Inca macht Frau Fujimori, die Präsidentengattin, auf unser Straßenkinderprojekt aufmerksam, und sie beschließt, das Straßenkinderhaus ganz groß auszubauen.

April 95

Pompöse Einweihungsfeier des Straßenkinderhauses durch den Präsidenten Fujimori. Ordensintern neidet man Pater Inca diesen Erfolg. Man versucht, ihm die Arbeit mit den Basisgruppen im Slum zu verbieten. Seine Antwort: „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen, auch dann, wenn diese in Rom sitzen.“ Er lässt sich vom Orden beurlauben und beginnt in Pamplona und Los Olivos neue Selbsthilfegruppen aufzubauen und sie als Priester zu betreuen. Gleichzeitig verbreitet er unseren Solarkocher bis in die entlegensten Andendörfer und liefert uns begeisternde Filmdokumentationen.

1996

Bei unserem Besuch in Lima stellen wir 2 zusätzliche Mitarbeiter fest an und modernisieren unsere Solarkocherwerkstatt. Mit Professor Horn von der technischen Universität Lima vereinbaren wir eine enge Zusammenarbeit bei der Verbreitung des Solarkochers. Gemeinsam wollen wir versuchen, die Insel Taquile im Titicaca-See, auf der etwa 1500 Einwohner leben, ausschließlich mit Sonnen- und Windenergie zu versorgen.

1997

Der Verkauf auf dem Christkindlmarkt 1996 übertraf alle bisherigen Rekorde. ¼ der aus Peru geschickten Wollwaren wird inzwischen von 3.-Welt-Läden abgesetzt. Pater Inca plant, seinen „Oberen“ zum Trotz, ein Sozialzentrum für Pamplona. Ende 1997 ist der Rohbau fertig und die Finanzierung gesichert. Der Orden der Padres Oblates akzeptiert den status quo, indem er dem „ungehorsamen“ Pater Inca auch die Seelsorge der Pfarrei Maria Misionera in Pamplona überträgt. Gleichzeitig wird Guillermo Inca auch zum Sekretär des Militär-Bischofs ernannt. Damit bleibt ihm fast keine Zeit mehr für soziales Engagement im Slum. Ratzingers langer Arm hat ihn praktisch in Ketten gelegt.

1998

Gott sei Dank geht die Rechnung des Großinquisitors nicht auf. Der Geist weht, wo er will. Die für April 98 geplante feierliche Einweihung muß verschoben werden: Die zum größten Teil aus ehrenamtlich tätigen Arbeitslosen bestehende Baubrigade setzt auf das fast fertige eingeschossige Gebäude kurzer Hand einfach ein zweites Stockwerk drauf. Pater Inca hatte vergessen, das übriggebliebene Baumaterial wegfahren zu lassen. Bis ihn der Militärbischof wieder einmal freigibt, stehen die Mauern schon 1 Meter über dem ursprünglichen Dach. Am 15. November ist endlich die Einweihung.

1999

Pamplona-Gemeindezentrum bekommt endlich Strom. Prof. Horn und Assistenten begutachten das Gebäude und fordern umfangreiche Diebstahlssicherungen wegen Computern und Textilmaschinen. 10 Computer samt 2 Druckern u. Zentralserver werden von einer Hausmeisterin bewacht. Peru-Hilfe Altötting übernimmt die Gehälter von 2 Computerlehrern (monatl. Je 100 Dollar). Wir beschließen Förderung des Volkserziehungsprojekts „Kahuay Tinkunapaj“ in Pomabamba.

2000

Der erste 1KW-Windgenerator Perus kommt aus Wurmannsquick in Niederbayern und wird von der techn. Universität Lima an einem besonders windreichen Ort aufgestellt und betreut.

Dank Ihrer Hilfe haben inzwischen alle Projekte Internetzugang und sind per E-Mail zu erreichen.

Die Solarkocherwerkstatt wird zum 3. Mal von Dieben heimgesucht: Schaden 2500 $

2001

Das Volkserziehungsprojekt „Kahuay Tinkunapaj“ macht gute Fortschritte. Wir regen an, eine ONG (Nichtregierungsorganisation) zu gründen, damit wir unser Solarkocherhaus in Los Olivos auf eine juristische Person übertragen können. Bisher fungierte Pater Inca als Eigentümer, der im Todesfall von seinem Orden beerbt würde.

Infolge Personalmangels und angeschlagener Gesundheit nehmen wir nach 13 Jahren erstmals nicht am Christkindlmarkt Altötting teil. Die Pfarrgemeinde Christkönig in Vaterstetten übernimmt die Verteilung der Waren an Drittweltläden.

2002

Nach unglaublichen bürokratischen Schwierigkeiten ist endlich die „ONG Kahuay“ gegründet und rechtsfähig. Pater Inca ziert sich etwas bei der Übertragung des Hauseigentums (als Ordens­priester dürfte er kein Eigentum haben.).

Die Erfolge der Erziehungsarbeit in Pomabamba zeigen sich in einer deutlichen Verbesserung und Vielfalt der Ernteerträge. Auch die neu eingeführte Imkerei macht Fortschritte. Das „Feenland“ erwacht zu ursprünglichem Leben. Selbstbewusstsein und Freude beginnen Resignation und Verdrossenheit zu verdrängen.

2003

Wir konzentrieren Ihre Hilfe auf die ONG Kahuay, um das „Feenland zum Blühen zu bringen.

Die Solargruppe verkauft die restlichen 60 Kocher aus dem Lagerbestand und fordert dringend Nachschub an Reflektorblechen. Die Notwendigkeit eines eigenen Hauses als Zentrum für Kahuay wird in die Planung einbezogen und man beginnt nach einem geeigneten Objekt zu suchen.

2004

Eine Abiturientin tritt ein „soziales Jahr“ in Pomabamba an. Sie hat neben ihrer Abiturvorbereitung Spanisch gelernt und einen Solarkocher-Baukurs absolviert. Ihre ersten Berichte klingen begeistert und Gott sei Dank ist sie „höhensicher“ bis 5500m(!). Die Pomabambinos lieben sie.

2005

An 5 Grundschulen wird jeweils 1 Wochenstunde „Kochen mit Sonne“ eingeführt und dazu eine eigens ausgebildete Lehrerin eingestellt. Das langersehnte „Haus“ ist gefunden: ein 600qm großes Grundstück in Pomabamba mit 2 mehr oder weniger baufälligen Häusern. Die Gemeinde in Cuchichaca baut ein Haus als Gemeindezentrum mit einer Sanitätsstation für Kahuay.

2006

Das Haus in Cuchichaca ist fertig, die Sanitätsstation wird eingeweiht. Dr. Michael Hug übernimmt die Kosten für Grundausstattung und Medikamente. Ein Segen für die Bewohner der sehr abgelegenen Gegend!

Endlich ist das Grundstück in Pomabamba gekauft und ein Bauplan gezeichnet. Fortbildung für Personal wird intensiviert, erste Versuche mit Obstanbau. Mikrokredite sollen die Eigeninitiative der Bevölkerung stärken.

2007

Baubeginn in Pomabamba. Abschüssiges Gelände bedingt teuere Fundamentierungsarbeiten. Heuer wird erstmals das Saatgut nicht mehr verschenkt, sondern gegen Mikrokredit verkauft. Die ständig steigenden Ernteerträge machen dies möglich. Dr. Hug übernimmt auch heuer wieder die Kosten für Sanitätsstation in Cuchichaca.

2008

So Gott will sollen die Bauarbeiten in Pomabamba bis August abgeschlossen sein. Unser Finanzpol­ster, das wir durch den Wollhandel auf dem Christkindlmarkt angesammelt hatten, ist dann aufgebraucht. Kahuay wächst langsam aber sicher. Die teilweise 4 bis 5 Gehstunden entfernten Gemeinden bitten und betteln, um von Kahuay betreut zu werden. Personalausbildung hat deshalb vor Hausbau Vorrang.

Im Sommer feiern wir 30 Jahre Helfen statt Haben.


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